Erdogan will Gerichtsurteil zu Journalisten nicht akzeptieren

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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will die vom obersten Gericht angeordnete Freilassung von zwei Journalisten nicht akzeptieren.
"Ich werde zu der Entscheidung des Gerichts schweigen", sagte Erdogan am Sonntag in Istanbul vor einem Staatsbesuch in Westafrika. "Aber ich möchte klarstellen, dass ich sie nicht akzeptieren muss. Ich werde der Entscheidung weder Folge leisten noch habe ich vor ihr Respekt." Der Fall habe nichts mit Pressefreiheit zu tun. "Es geht um Spionage."
Der Chefredakteur der oppositionsnahen Zeitung "Cumhuriyet", Can Dündar, und der Chef des Redaktionsbüros in Ankara, Erdem Gül, waren am Freitag freigelassen worden. Das Blatt hatte im vergangenen Jahr berichtet, der türkische Geheimdienst habe bei der Lieferung von Waffen nach Syrien geholfen. Daraufhin wurden die beiden Journalisten festgenommen. Erdogan hatte der Zeitung vorgeworfen, das internationale Ansehen der Türkei zu beschädigen.
Trotz ihrer Freilassung drohen Dündar und Gül wegen Unterstützung einer Terrororganisation und Verstößen gegen die Staatssicherheit immer noch lebenslange Haftstrafen. Der Prozess soll am 25. März beginnen.
REUTERS
Sonntag, 28. Februar 2016
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