PKK bekennt sich zu Attentat auf türkische Polizisten

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Saif al-Islam Gaddafi, shown in this file photo taken on August 23, 2011 in the Libyan capital Tripoli, is said to have been freed after more than five years in captivity (AFP Photo/IMED LAMLOUM)
Reuters
Die Kurdische Arbeiterpartei PKK hat nach eigenen Angaben zwei türkische Polizisten als Vergeltung für einen mutmaßlichen Anschlag der Extremistenmiliz Islamischer Staat getötet.
Die beiden Sicherheitskräfte seien in der Stadt Ceylanpinar an der Grenze zu Syrien Ziel des Attentates geworden, weil sie mit IS-Banden zusammengearbeitet hätten, erklärte die verbotene Gruppe am Mittwoch auf einer Webseite. Viele Kurden werfen Präsident Recep Tayyip Erdogan vor, den IS heimlich zu unterstützen. Die Türkei hat dies stets zurückgewiesen. Bei Demonstrationen gegen die Regierung kam es unterdessen erneut zu Ausschreitungen.
Bei dem Selbstmordanschlag in der türkischen Stadt Suruc waren am Montag 32 Menschen getötet worden. Ziel war eine Versammlung einer sozialistischen Jugendorganisation, die beim Wiederaufbau der zerstörten Nachbarstadt Kobani auf der syrischen Seite helfen wollte. Sicherheitskreisen zufolge handelt es sich bei dem mutmaßlichen Täter sehr wahrscheinlich um einen 20-jährigen Kurden, der im vergangenen Jahr nach Syrien reiste. Dabei habe ihm eine Organisation geholfen, die dem IS nahestehe.
 
Ceylanpinar liegt etwa 150 Kilometer östlich von Suruc ebenfalls direkt in direkter Nachbarschaft zu Syrien. Dort hat der IS große Gebiete unter seine Kontrolle gebracht und zwingt den Bewohnern eine besonders radikale Form des Islams auf. Immer wieder gibt es auch Kämpfe zwischen dem IS und kurdischen Gruppen.
Die beiden Polizisten wurden Sicherheitskreisen zufolge mit Kopfschüssen in einem Haus in Ceylanpinar gefunden, das sie gemeinsam bewohnten. Die Sicherheitslage an der Grenze schürt auch international Sorgen. Teilweise stehen sich türkische Soldaten und IS-Kämpfer in Sichtweite gegenüber. Schmuggel ist weit verbreitet.
 
Kobani war zwischen dem IS und kurdischen Kämpfern über Monate heftig umkämpft. Die türkische Regierung geriet damals heftig in die Kritik, weil die Streitkräfte den Gefechten hinter der Grenze unbeteiligt zusahen. Die Kurden konnten dort den IS mit Hilfe von Luftangriffen einer internationalen Allianz zurückdrängen.
Auch in der Nacht zum Mittwoch warfen Demonstranten Erdogan und seiner konservativen AK-Partei vor, den IS zu unterstützen. Bei den Protesten in Istanbul und anderen Städten kam es zu Ausschreitungen mit der Polizei. Allein in der Metropole am Bosporus wurden mindestens 51 Personen festgenommen, wie die Behörden mitteilten. Auch seien mehr als 200 Brandsätze beschlagnahmt worden. Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein.
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