Euro-Zone verhilft deutscher Industrie zu Auftragsplus

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Reuters
Die deutsche Industrie kommt dank spürbar wachsender Geschäfte mit den Euro-Ländern in Fahrt.
Ihre Aufträge legten im April um 1,4 Prozent zum Vormonat zu – fast dreimal so stark wie erwartet. Das war der kräftigste Anstieg seit einem halben Jahr, wie das Bundeswirtschaftsministerium am Freitag in Berlin mitteilte. Im März waren die Bestellungen um revidiert 1,1 (bisher: 0,9) Prozent gestiegen.
Der neuerliche Zuwachs ist allein auf das Auslandsgeschäft zurückzuführen: Die Exportaufträge nahmen um 5,5 Prozent zu. Dafür sorgten vor allem die Bestellungen aus der Euro-Zone, die um 6,8 Prozent kletterten. Dorthin gehen knapp 40 Prozent der deutschen Exporte. "Die fortschreitende Konjunkturerholung im Euro-Raum schlägt sich zunehmend in steigenden Bestellungen bei Industrieunternehmen in Deutschland nieder", sagte BayernLB-Ökonom Stefan Kipar. Sinkende Ölpreise und der schwächere Euro helfen auch Krisenländern wie Italien derzeit auf die Sprünge. Die Aufträge aus Deutschland schrumpften hingegen um 3,8 Prozent, nachdem es im März noch ein sehr deutliches Plus gegeben hatte.
Das Ministerium erwartet eine Fortsetzung des Aufwärtstrends. "Von der anziehenden Konjunktur im Euro-Raum sind zusätzliche Impulse zu erwarten", hieß es angesichts der Erholung in Ländern wie Spanien und Irland, die derzeit deutlich schneller wachsen als Deutschland. "Die Industriekonjunktur dürfte daher wieder stärker Tritt fassen." Die Aufträge übertrafen im April das Niveau vom ersten Quartal um 1,7 Prozent. Die Commerzbank sprach von einem "ordentlichen Start ins zweite Quartal".
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