Palästinenser sagen Friedensverhandlung ab

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Eine eigentlich für heute vereinbarte neue Runde der Nahostfriedensgespräche ist nach gewaltsamen Zusammenstößen am Ortsrand von Jerusalem von palästinensischer Seite abgesagt worden. Wie ein Sprecher der Palästinenserführung mitteilte, sei das Treffen, das am frühen Nachmittag in Jericho im Westjordanland beginnen sollte, "aufgrund des israelischen Verbrechens heute in Kalandija" gestrichen worden.
Im Flüchtlingslager Kalandija nördlich von Jerusalem hatte es am frühen Morgen bei einem Einsatz von Armee und Grenzpolizei drei Tote und etwa zwanzig Verletzte gegeben. Wie palästinensische Sicherheitskräfte und behandelnde Ärzte der Nachrichtenagentur AFP sagten, hatten die Toten und alle Verletzten Schusswunden, die vom Einsatz scharfer Munition herrührten.
Nach Angaben der israelischen Polizei war eine Einheit von Grenzschützern, die im Lager einen Terrorverdächtigen festnehmen wollte, von bis zu 1500 Palästinensern umzingelt und mit Steinen und Brandflaschen angegriffen worden. Die Armee sei von drei Seiten ins Lager eingerückt, um die Polizisten zu befreien. Ein Armeesprecher bestätigte der AFP, dass dabei scharf geschossen wurde, machte aber keine Angaben, ob von Soldaten oder Polizisten.
Die Nahostverhandlungen über einen endgültigen Friedensschluss zwischen Israelis und Palästinensern waren nach dreijähriger Unterbrechung und intensiven Bemühungen der US-Regierung erst vor wenigen Wochen wieder in Gang gekommen. Zuletzt hatten sich die Unterhändler beider Seiten am Dienstag vergangener Woche getroffen. In Jericho sollten die unter striktem Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindenden Gespräche heute ab 13 Uhr Ortszeit fortgesetzt werden.
AFP
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