Assad prophezeit USA einen Fehlschlag wie Vietnam

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Protesters perform a voodoo ceremony before a march against the government of Haitian President Michel Martelly in Port-au-Prince, on January 11, 2015 (AFP Photo/Hector Retamal)
Syriens Machthaber Baschar al-Assad hat die USA scharf vor einem Eingreifen in Syrien gewarnt. Dort drohe ein Fehlschlag, genau wie in Vietnam. Den Einsatz von Giftgas bezeichnete er als "Unsinn".
Der syrische Staatschef Baschar al-Assad hat die Vermutung, seine Armee habe chemische Waffen eingesetzt, scharf zurückgewiesen. Entsprechende Äußerungen von westlichen Politikern seien "eine Beleidigung des gesunden Menschenverstandes" und "Unsinn", sagte der Präsident der russischen Zeitung "Iswestija".
Inzwischen gehen allerdings viele westliche Länder davon aus, dass Assad das eigene Volk mit Gas angegriffen hat. So auch die Bundesregierung. David Cameron habe mit Bundeskanzlerin Angela Merkel per Telefon über eine Reaktion der Staatengemeinschaft auf den Angriff beraten, erklärte ein Sprecher des britischen Premiers am Sonntag.
"Sie waren sich einig, dass es sich um einen sehr schwerwiegenden Vorfall handelt und dass es wenig Zweifel daran gibt, dass er von dem Regime ausgeführt wurde", hieß es. Beide stimmten weiter überein, dass "ein derartiger Angriff eine entschlossene Antwort der internationalen Gemeinschaft erfordert".
Der britische Außenminister William Hague hatte zuvor erklärt, alle Informationen deuteten darauf hin, dass die Truppen von Präsident Baschar al-Assad Chemiewaffen eingesetzt hätten.
Zugleich warnte Assad die USA vor einem militärischen Eingreifen in Syrien. Die USA würden einen "Fehlschlag" erleiden, "genau wie in allen früheren Kriegen, die sie angefangen haben, vom Vietnamkrieg bis in die heutige Zeit", sagte er.
In einem Telefongespräch am Sonntag hatte Russlands Außenminister Sergej Lawrow seinem US-Amtskollegen John Kerry erklärt, seine Regierung sei "zutiefst besorgt" über jüngste Äußerungen aus Washington zu einem möglichen Eingreifen der US-Armee in Syrien. Dies könne schwerwiegende Folgen für "die ganze Region des Nahen Ostens und Nordafrikas" haben, sagte Lawrow demnach.
Russland forderte, bevor über Konsequenzen auf den mutmaßlichen Giftgasangriff gesprochen werde, müsse das Ergebnis der UN-Untersuchung abgewartet werden.
Auch der Syrien-Verbündete Iran warnte die USA vor einem Militärschlag. Dadurch werde eine rote Linie überschritten, hieß es.
Syriens Informationsminister Omran Soabi sagte, eine militärische Intervention werde "kein Spaziergang". "Sie wird sehr ernsthafte Folgen haben, und ein Feuerball wird den Nahen Osten in Flammen setzen."
Nach Darstellung der syrischen Opposition hat die Staatsführung am Mittwoch Giftgas in der Nähe der Hauptstadt Damaskus eingesetzt und so mehr als 1300 Menschen getötet. Die Regierung bestreitet jede Verantwortung.
Im Laufe des Tages sollen Experten der Vereinten Nationen mit der Untersuchung des mutmaßlichen Chemiewaffeneinsatzes beginnen.
US-Verteidigungsminister Chuck Hagel hatte am Wochenende erklärt, die US-Streitkräfte seien bereit zum Eingreifen in Syrien, sollte Präsident Barack Obama dies anordnen. Das Weiße Haus teilte mit, Obama habe die Geheimdienste beauftragt, "Fakten und Beweise" zusammenzutragen. Die Regierung habe eine Reihe von Optionen und werde den "nationalen Interessen" entsprechend handeln.
AFP/Reuters/AP/pku
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